Was eigentlich ist ein Gnadenhof?

Ein Gnadenhof oder Lebenshof ist eine Einrichtung, in der verschiedene Tiere für unbegrenzte Zeit aufgenommen und versorgt werden. Das können Haustiere, Nutztiere und Wildtiere sein, und unter denen oder auch nur ganz bestimmte Tierarten oder Rassen.
Im Gegensatz zum Tierheim vermittelt ein Gnadenhof aufgenommene Tiere nicht weiter, sondern versteht sich als endgültige Auffangstation. Während sie im Tierheim für nur möglichst kurze Zeit bleiben sollen, ist ihnen ihr Platz auf dem Gnadenhof im Idealfall bis ans Lebensende sicher (vgl. wikipedia.de). Daher ist die Aufnahmekapazität in der Regel begrenzt.

Foto: Der neue Schaf- und Ziegenstall auf unserem Lebenshof Magmir im Vinschgau / Südtirol (Winter 2022/23)

Die Gründe, warum Tiere auf einen Gnadenhof kommen, sind mannigfaltig. Oft sind es Alter oder Krankheit und die Folgen. Wenn eine Kuh zum Beispiel keine Milch mehr gibt oder ein Pferd nicht mehr geritten werden kann, wird das Tier für seinen Halter nutzlos und zum Kostenfaktor. Dies besonders, wenn Tierarztrechnungen anfallen. Umgekehrt gibt es auch Schicksale bei den Vorbesitzern, so dass diese nicht mehr in der Lage sind, sich um ihre Tiere zu kümmern oder den Unterhalt zu bestreiten. Auch gibt es ungewollte Tierbabys oder ältere, die sich als zuchtuntauglich erweisen und solche, die aus schlechter Haltung gerettet werden oder vor ihrem Termin beim Schlachter. Mangelnde Zeit und schwindende Lust der Besitzer, sich um das Tier zu kümmern, runden das Bild ab.

Gnadenhöfe sind Non-Profit-Unternehmen und dienen somit keinem kommerziellen Zweck. Vielmehr basiert ihre Philosophie auf Tierschutz- und Tierrechtsgedanken.
Den beherbergten Tieren soll ein sicheres Zuhause mit einem artgerechten und würdevollen Leben geboten werden, in dem sie weder als Nutz- oder Arbeitstiere zum Einsatz kommen, geschweige denn gewinnbringend weiterverkauft werden.

Finanzielle Unterstützung aus öffentlicher Hand oder andere staatliche Förderungen gibt es keine. So werden die anfallenden Kosten in der Regel aus Spenden, Tier-Patenschaften, karitativen Veranstaltungen und Nebenerwerb gedeckt.

Ein Gnadenhof ist also kein leichtes Unterfangen!


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